Heute stand eine „Tagestour“ an, d.h. mehr als vier Stunden unterwegs sein. Die Fahrt zum NP dauert durch aufkeimende Reisfelder etwa eine Stunde. Angekommen treffen wir die Führerin, Tschung, vor dem Parkeingang. Der NP ist der älteste Vietnams und noch von Ho Chi Minh gegründet. Er erstreckt sich über drei Provinzen und ist damit viel zu groß, um ihn genauer kennen zu lernen. Hier werden auch Conservation Centers für gefährdete Tierarten Vietnams betrieben (Primaten, Schildkröten, …), deren Ziel der Erhalt und die schrittweise Auswilderung der geretteten Tiere ist. Die Führerin erzählt uns viel vom illegalen Handel und Besitz verschiedener Tierarten, der v.a. aus traditionellem Glauben an die medizinische Wirkung des Essens einzelner Tierteile – z.B. Affengehirn für mehr Intelligenz – motiviert wird. Sehr viele Abnehmer kommen aus China; auch tierische Wertgegenstände wir das Horn von Nashörnern werden via Vietnam nach China geschmuggelt. Außerdem erzählt sich auch von unstimmigen Gesetzen bzgl. des Besitzes und des Handels geschützter Tierarten. Alles sehr interessant!
Nach einrm allgemeinen Intro besuchen wir zunächst das Primaten-Center. Die Faulaffen schlafen (nachtaktive Loris), die Lemuren und Gibbons sind sehr aktiv. Hier mpssen wir alle Masken tragen, damit wir keine Keime auf die Affen übertragen. Nun ja, eigentlich bin ich dafür etwas weit von den Affen entfernt. (?)
Nächster Stop ist eine Hölle, in der man prähistorische Gräber mit sitzenden Menschen gefunden hat. Die sind selbstverständlich ins Museum verbracht, doch die Höhle ist selbst sehr beeindruckend (Fledermäuse, Stalaktiten und Stalakmiten, die zusammenwachsen, Felsformationen, Tropfen von Wasser, silberfarbige Streifen aufgrund auskristalisiertem Karbonat?). Beängstigend wird es v.a. dann, wenn die Guides die Taschenlampen ausschalten… Nachdem wir ohne Unfälle wieder draußen standen, stiegen wir die knapp 200 Stufen wieder hinab und kehrten zum Auto zurück. Aufgrund der Weitläufigkeit müssen die Zwischenstrecken mit ihm zurückgelegt werden – was übrigens auch dauert.
Nun stand lokales Essen auf dem Programm, naja… Hier gibt es kein Netz und kaum Strom, alles sehr weit weg von städtischer Bequemlichkeit. Im Anschluss machtrn wir uns zu einer kleinen Dschungelwanderung auf. Wir wurden vor verdchiedenen Arten von Blutegeln (leeches) gewarnt, die dank der Regenzeit sehr aktiv seien und nur auf Säugetiere und deren Blut warteten. Daher wären auch lange Hosen angebracht gewesen. Zu dumm, dass so etwas nicht auf der Tourseite kommuniziert wird. Wie dem auch sri, ich hatte zumindest meine Schaftschuhe an, was sich als Segen erwies. Bei mir fand sich nämlich während der ganzen Wanderung keines dieser häßlichen Tiere, während die anderen immer wieder Entfernungsaktionen starten mussten. Allerdings trat ich auch im Stehen auf der Stelle, um gar nicht richtig stillzustehen. Diese kurze Wanderung wirklich mitten durch den Dschungel ohne gut erkennbaren Pfad verdeutlichte mir vor allem, wie furchtbar die Kriege hier gewesen sein müssen. Man bekommt kaum Luft wegen der extremen Luftfeuchtigkeit, alles wirkt eng, es gibt tagsüber zwar Licht, aber keine Orientierungshilfe, es raschelt und zirpt überall, die Blutegel und weitere wenig angenehme Tiere wie Schlangen und Spinnen warten nur auf die Eindringlinge. Es gibt nahezu keine trockenen Stellen oder erkennbar Essbares. Für ursorpngliche Völker mag dieser Dschungel einmal bewohnbar gewesen sein, aber für Stadtmenschen ist er ein gewaltiger Alptraum.
Nach der Wanderung mussten wir leider schon wieder den Rückwegantreten, weil 2 Leute aus der Gruppe (insgesamt 6) noch am gleichen Tag bis nach Hanoi zurückfahren mussten. Daher waren wir schon gegen 16.30 wieder in Tam Coc und schwitzen am See sitzend so vor uns hin. Dort beobachteten wir auch am frühen Abend erneut die älteren Frauen des Ortes, die sich auf dem Platz zu „vietnamesischem Fitness/Aerobic“ trafen. Gegen sieben tingelten wir zum Hotel, zogen uns um, gingen essen und warteten auf den Sleeper-Bus nach Ha Giang. Pünktlich ging es um 21.40 los, ich eroberte gleich vorn oben eine freie Kabine. 8h Busfahrt inkl. vieler Kurven sollten es werden, doch es sei schon verraten, der Bus war zwei Stunden schneller. Wir wurden gegen 3.30 Uhr vor unserem Hotel abgesetzt und waren hocherfreut, dass wir nicht nur reinkamen, sondern auch ein Mehrbettzimmer ergattern konnten, um noch weiterschlafen zu können. 🙂















