Morgens um kurz nach neun kamen wir ausgeschlafen und ziemlich pünktlich in Ninh Binh an. Vor dem Bahnhof kam es zum üblichen „Prügeln“ der Taxifahrer um die Ankommenden. Einen wurden wir nicht los. Dieser beuhauptete außerdem, dass es hier kein Grab gebe. Die App schien auch recht lange nach einem Auto zu suchen. Also ließen wir uns kapern und zu unserem Hotel in Tam Coc bringen. Dort konnten wir schon in ein Zimmer einziehen und so uns etwas frisch machen. Anschließend ging es auf Futtersuche. Das erledigt entschieden wir uns für einen gemütlichen Fortgang der Dinge: Bootsfahrt im kleinen Karstgebirge direkt von Tam Coc aus. Es folgten schöne, sonnige 1,5h Ruderbootfahrt, bei der der Bootsführer mit den Füßen die kurzen Ruder bediente. Sie fahren quasi Farrad auf dem Wasser! Bei der Tour durchquerten wir auch einige Höhlen und sahen faszinierende Steinformationen. Und noch etwas Angenehmes: Es war nicht so voll.
Am frühen Nachmittag trafen wir wieder im Hafen ein und wollten nun die Wanderung nach Hang Mua in Angriff nehmen. Noch etwas Wasser nachgekauft und raus aus dem Ort, durch Reisfelder hindurch und um Felsen herum. Die Sonne brannte, der Schweiß lief in Strömen. 38 Grad im Schatten mit viel Luftfeuchtigkeit. Angelika gab auf und ich lief weitere 3km querfeldein bis zu meinem Ziel. Doch nun begann die Herausforderung! Es galt, 500 Stufen und ein paar Extrastufen für einen Nebenhügel zu erklimmen. Meist in der prallen Sonne ging es auf unregelmäßigen Felsstufen hinauf. In Höhe und Tiefe stark schwankend, meist eher fast kniehoch und nicht so tief. Ich kroch und schleppte mich die Stufen abschnittsweise hoch. Meine Beine begannen zu zittern, der Körper tropfte aus allrn Pooren mit Höchstgeschwindigkeit, die Lunge drohte mit CO2-Überschuß. Aber ich kam überall an und verweilte fast ganz oben, d.h unterhalb des kaum zu erklimmenden Drachens, für einige Zeit in einer Felsspalte, um much von dieser Anstrenhung zu erholen. Die Aussicht war fantastisch. U.a. sah ich auch ein Stück unserer Bootslandschaft mit vielen, kleinen Booten. Zugleich bedauerte ich, dass ich auf jeden Fall würde zurücklaufen müssen, da ich kein Bargeld mehr hatte. In dieser Region muss man doch erstaunlich viel in bar bezahlen – die Karte ist zwar mit 3% Aufschlag teurer, aber eben bei dieser Währung mit ähnlich aussehenden Scheinen mit allzu viel Nullen sehr viel bequemer. Also ein krasser Abstieg und dann nochmal vier Kilometer lagen vor mir. Puh, schnauf!
Ich machte mich, freute mich, dass ich auch hier Glück gehabt hatte, da erst während meines Abstiegs dieser Hang so richtig menschenvoll wurde. Unten angekommen legte ich den Turbo ein und kam nach 35min völlig erledigt in unserem Hotel. Nun nur aufs Zimmer vor die Klimaanlage. Es ging für die nächsten 15min nichts mehr. Dann duschen und fertig machen, um essen zu gehen. Eine unverdchömt klrine Portion Spaghetti ließ mich Angelika noch zwei Stücke Pizza abnehmen, um so halbwegs satt zu werden. Zufrieden wollten wir ins Hotel zurückkehren, stoppten aber, als wir ein Feuerwerk direkt davor erblickten. Es handelte sich um einen sehenswerten Kabelbrand in blaurn und weißen Farbschattierungen, bis die Straße keinen Strom mehr hatte und ein Feuerlöscher die Flammen erstickte. Nun hies es warten auf die erfolgreiche Reparatur. Kein Strom = keine Klimaanlage, kein Aufladen. Licht fällt da weit weniger ins Gewicht. 3h später war es soweit. Sie hatten es geschafft und wir konnten die klimatisierte Nacht einläuten.


















