Heute ging es nach einem knappen und insgesamt eher hinderlichen Frühstück – gesundheitliche Nachwirkung oder einfach eh angegriffener Magen-Darm-Bereich – um 8.30 im Eilschritt zum Treffpunkt für eine free walking tour. Kurz vor 9 Uhr kamen wir bereits schweißüberströmt am Bitexco Finance Tower an. Kurz danach traf „Joseph“ (Van), der Guide, ein. Ausgestattet mit einem Tablet für Bilder und einem Mikro/Lautsprecher führte er uns nach einer sehr guten historischen Einführung 3h lang durch das alte und neue Saigon im Zentrum. Es standen alle wichtigen Punkte, aber auch abseitsgelegene Spots wie Mini-Cafes o.ä. in ehemaligen (heruntergekommenen, i.e. szenigen) Wohngebäuden auf dem Programm. Franzosen, Chinesen und manchmal auch Vietnamesen kamen viel vor…
Im Anschluss eilten wir für einen Zwischenstop ins Hotel zurück. Wie gesagt, Magen etc. Außerdem ist es geradezu himmlisch, wenn man sich mal die Hände waschen kann, weil einfach alles nur klebt. Am frühen Nachmittag brachrn wir zur 3km entfernten Jade Pagode des Kaisers (China) auf. In ihr sind Taoismus, Buddhismus und Hinduismus vereint. Auf dem Weg legten wir eine Rast in einem weiteren Stadtpark ein und genossen die Entfernung von den Straßen, auf denen es IMMER rauscht und hupt. Wir sind inzwischen auch dazu übergegangen, den Laufweg nach der Anzahl der zu überquerenden Straßen auszurichten. Je größer oder gar an einem Kreisverkehr gelegen, desto wahrscheinlicher ist eine lebensgefährliche Überquerung! Man braucht hier viel Souveränität, ein gutes Auge und wohlsortierte Nerven. Der Tempel oder wie meine OSM-Karte sagt, die Anbetungsstätte, war klein, jedoch durchaus sehenswert und gut von Einheimischen besucht. Es gab nahezu keine Touristen außer uns, was der Stätte sehr gut tut.
Weiter ging es in Richtung Saigon River. Dabei kamen wir am Zoo & Botanischen Garten vorbei, den wir gleich mal besuchten. Fazit: Botanik sehr schön (inkl. eines Baumlabyrinths), Tierhaltung und Tierauswahl – sagen wir mal – schwierig. Letztlich auf einem Stand, wie er in „schlechten“ Zoos des globalen Nordens auch noch vorkommt. Allerdings sind sie in Saigon in so vielen Dingen so sehr auf dem Vormarsch, da hätte der Zoo auch einen Anteil verdient.
Wieder draußen liefen wie an einer Monsterbaustelle entlang, aus der gerade gefühlt hunderte Arbeiter herausströmten. Als ob sich das Nest gar nicht leeren wollte. Wir passierten einen Kindergarten mit einer umfangreichen, bunten Mauerbemalung, unterquerten eine riesige Brücke und erblickten enorme Skyscraper-Viertel entlang des Flusses. An diesem marschierten wir weiter und immer weiter, da der angrenzende Boulevard für Fußgänger unpassierbar war. So kamen wir schließlich wieder bei der Brücke vom Morgen an, die Gustave Eiffel erbauen ließ. Inzwischen waren wir extrem durstig (nach etwas Kaltem), durch und durch geschwitzt und doch auch etwas hungrig. Wir kämpften uns weiter über Bürgersteige, die zum Parken der Mopeds und für Mini-Garküchen etc. genutzt werden, und über chaotische Straßen, auf denen Mopeds auch aus der falschen Richtung (bei Einbahnstraßen) auf einen zuströmen. An eine Fruchtsaftbar legten wir eine verdiente Pause ein und beobachteten sowohl die Leute als auch das sich anbahnende Gewitter. Da aber dann doch kein Regen kam, kehrten wir zum Hotel zurück und nahmen uns auf dem Weg noch eine Pizza mit, die wir auf der Dachterasse unseres Hotels vertilgten. Hier suchten wir auch unser Hotel für die nächsten Tage in Da Lat heraus und entschieden, morgen piano zu machen.


























