Parallel zum Frühstück begann ich mit dem Upload der Bilder und des Textes für den Blogbeitrag von gestern, da ich in meinem Zimmer keine Internetverbindung hatte. Zweimal musste ich meinen noch gefüllten Teller gegen vorzeitiges Abräumen verteidigen. Offensichtlich war nicht klar, dass ich neben dem „Arbeiten“ noch esse.^^ Danach holte ich nur noch meine bereits gepackten Sachen, um pünktlich für die Abfahrt um 8.30 Uhr bereit zu stehen. Los ging es – bis zur nächsten Tankstelle, da ein Rad unseres Anhängers etwas „durchhing“. Nun ja, hier geschah noch nichts – vielleicht ist es in Botswana billiger, solche Dinge reparieren zu lassen. Wir setzten unsere Fahrt auf jeden Fall in Richtung Grenze fort. Dazu durchquerten wir den Chobe-NP, allerdinga auf dem Highway, will sagen einer Straße, die man sogar etwas schneller befahren kann. Immerhin sahen wir Paviane, einen Elefanten, drei Giraffen, kleine Tiere und direkt an der Grenze Warzenschweine. Dort angekommen, hieß es aussteigen und den Ausreisestempel besorgen. Dann wieder einsteigen bis zur Botswana-Seite und dort auch die Ersatzschuhe mitnehmen. Denn aufgrund der Gefahr von Maul- und Klauenseuche müssen alle Schuhe in einem Schlammbad – wenn es genug Wasser im Behälter gibt ist es auch wirklich ein Schlammbad – abgetreten werden. Ein Schlammbad und einen Stempel weiter bestiegen wir wieder unseren Bus und es ging zum nahegelegenen Einkaufszentrum. Hier versorgten wir uns mit der einheimischen Währung Pula (1000 Pula sind etwa 65 Euro), Getränken und bei Bedarf mit etwas Essbarem. In der Zwischenzeit ließ Lawrence den schlappen Reifen wechseln, so dass wir anschließend wieder so richtig frei rollen konnten. 😉
Auch in Botswana nutzten wir den Highway. Wir sahen kontrolliert abgebrannte Abschnitte, von Elefanten zerfressene Bäume – sie stellen ob ihrer Menge ein größeres Problem in Botswana dar – und selten menschliche Behausungen oder Orte. Nach etwa zwei Stunden gab es eine kurze WC-Pause an einer Tankstelle, die sich beinahe zu einer längeren Pause ausgeweitet hätte: Der Motor war zu heiß gelaufen, soff ab und ließ sich zunächst nicht mehr starten. Nach einiger Wartezeit und unter Ausschalten der Klimaanlage, die eh nichts brachte (wir bevorzugten eh offene Fenster), konnte Lawrence wieder starten und die Fahrt ging weiter. Auch wenn so eine Fahrt ermüdend ist, so sieht man doch so viel. Es sind nicht unbedingt neue Details oder weitere Tiere, aber man erhält einen Eindruck von der Weite des Landes und der Beschaffenheit der Umgebung inkl. der Hitze. Auch ein kurzer Regenschauer trug nicht zur Abkühlung bei… Um aber den Krach des Fahrens und Gespräche der Mitfahrer ausblenden zu könnne, griff ich zu meinen Kopfhörern. Wir rauschten immer weiter und hielten nachmittags kurz für ein Lunch, wer wollte. Etwa eine halbe Stunde später kamen wir in der Hauptlodge Elephant Sands an, wo wir – sehr zu meinem und anderer Missfallen – drei Stunden Aufenthalt hatten. Sicher, hier konnte man direkt von der Bar aus Elefanten beobachten, weil die Lodge an einem Wassertümpel erbaut wurde bzw. der Tümpel für die Lodge-Gäste angelegt worden ist. Doch dies ist auch wieder nur eine Art Zoo, wenn auch mit freien Zugängen. Wir haben mehr Elefanten auf einem Haufen gesehen, als man im Allgemeinen sonst so sieht. Und auch sehr nah. Doch rundherum gab es auch viele Elefanten, die z.B. Schatten unter Bäumen suchten. Mir war furchtbar langweilig. Außerdem war ich zerschlagen von der Fahrt und der Hitze und brauchte dringend Bewegung. Also verließ ich das Lodge-Gelände und streifte in Sichtweite herum. Es war brutal heiß und jeder noch so kleine Schatten unter einem Baum brachte erhebliche Erleichterung. Ich beobachtete verschiedene Elefanten und filmte sie gelegentlich. Sie sind unglaublich leise Tiere, vor allem wenn man ihre Größe und ihr Gewicht berücksichtigt. Aber „stimmlich“ sind sie leise, wie Zwergkaninchen, die nur im Extremfall mal knurren.
Nach meiner Rückkehr zur Lodge – ich brauchte Schatten – war immer noch viel Zeit zu überbrücken. Auch das Internet – das letzte für die nächsten zwei Tage – half nicht beim Verkürzen der Zeit. Die Elefanten im Schlammloch waren zwar wirklich sehenswert, aber auch geruchsintensiv. Also verließ ich erneut die Lodge, nur leider wurde ich dieses Mal vom lokalen Guide Kabo eingefangen. Es sei nicht erlaubt, allein draußen herumzulaufen. Auch mein Hinweis, ich hätte ja unterschrieben, dass ich selbst für meinen Tod verantwortlich sei, kümmerte ihn wenig. Also musste ich wieder zurück in das „Gefängnis“. Ich war nicht als Einziger unzufrieden mit dieser langen Wartezeit, doch die anderen behielten dies eher für sich. Und ich wollte (und sollte) die Stimmung nicht durch all zu viel Genörgel verderben.
Endlich ging es um 17.30 Uhr los. Mit einem offenen Fahrzeug, das deutlich geländetauglicher ist als unser Bus, legten wie die letzten 10km bis zur Adventure Lodge zurück. Sie besteht aus komfortablen Zelten mit Betten und einem privaten Bad hinter dem Zelt. Warmwasser vorhanden.^^ Anzentraler Stelle kann man seine Technik aufladen, Internet gibt es nicht. Gekocht wird u.a. auch mit einem Holzkohlegrill und die Köchin ist gut. Das Abendessen fand gegen 19 Uhr statt, danach Ausklingenlassen des Tages am Tümpel der Lodge. Morgen geht es um 6 Uhr los zu einem Fußmarsch durch das Unterholz des Busches rund um die Lodge.
Als ich schon in meinem Zelt verschwunden war und langsam auch Ruhe im Lager eingekehrt war, hörte ich leises Schnauben. Da stand tatsächlich hinter dem Bad des Nachbarzelts ein sehr großer Elefantenbulle, der sich anschickte, an meinem Zelt vorbei auf dem schnellsten Weg zum Wasserloch zu schreiten. Als ich kurz nach ihm aus meinem Zelt schlich, sah ich ihn schon nicht mehr. Das lag nicht am Licht, denn der Mond schien sehr hell, sondern wohl daran, dass er nur einen kurzen Wasserstop eingelegt hat.











