Ein gemütlicher Start in den Tag mit einem späten Frühstück kurz nach 9 Uhr brachte mich langsam in Gang. Das Buffet war nahezu geleert, doch für meine Bedürfnisse gab es noch genug (eigentlich zu viel). Ein wenig Hin und Her folgte, dann wurden wir (10 Leute) mit zwei Taxis abgeholt und zum Tourenanbieter für unseren Helikopterflug gebracht. Meine Gruppe war die erste, die vorbereitet wurde. Wiegen, Formular ausfüllen, Bezahlen, Sicherheitseinweisung für alle und bald darauf ging es los zu unserem 15min Flug. Der Pilot Walter war echt gut und sanft in der Steuerung. Un dich hatte den besten Platz ever ergattert: Vorn neben dem Piloten mit freiem Blick nach unten und Fußpedalen direkt im Cockpit. SUPER! Der Flug und die Sicht waren einfach toll, auch wenn ich zugeben muss, dass mein Körper beim leichten in die Kurve gehen und mit Blick nach unten doch etwas mulmig reagierte. Die Schlucht, die Wasserfälle und die Umgebung von oben zu sehen hat sich richtig gelohnt. Auf dem Rückweg gab es dann noch Elefanten und Büffel zu sehen, die sich unter Bäumen im Schatten zusammengerottet hatten. Allerdings brauchte ich deutlich zu lang, um „the green trees with shadows“ zu sehen. Es gab nämlich viele Bäume, die Schatten spendeten. Also sah ich die Tiere nur sehr kurz und für Fotos hat es nur bei anderen aus der Gruppe gereicht. Vielleicht bettele ich sie mal um diese an…
Nach unserer Rückkehr in die Lodge (Hotel) zog ich mich zum Ausruhen auf das Zimmer zurück. Es ging um 15.30 Uhr weiter zu den Victoriafällen (in der Sprache der Einheimischen: Nebel des Donners) im Bezahlbereich. Ein lokaler Guide erklärte die Route an den Fällen entlang und erzählte auch so noch einiges über den Hintergrund der Fälle. Wir schlichen anschließend von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, doch das war ok, weil es selbst mit Niedrigwasser im Sambesi wirklich beeindruckende Fälle sind. Oder vielmehr die Schlucht, in die das Wasser hineinplatscht. Naje, eher rauscht. Bei unserer Wanderung sahen wir unglaublich viele Regenbogen und wurden auch kurz aus dem Himmel geduscht. Zuletzt blickten wir auf die Victoria Bridge, die den Canyon überbrückt und Simbabwe und Sambia (ehemals beides Rhodesien) miteinander verbindet. Sie wurde 1904 fertiggestellt und kann noch heute von Zügen und LKWs befahren werden. Das war mal echte Baukunst. Von dort marschierten wir zurück zum Ausgang und kehrten zur Aufbereitung für das Abendessen ins Hotel zurück.
Das Abendessen fand unter freiem Himmel statt. Leider wurden wir erheblich von Käfern o.ä. belästigt, die alle zum Licht wollten. Die Öllampen wurde daraufhin weiter entfernt aufgestellt, aber etwas Licht brauchten wir ja auch, um das Essen sehen zu können. Ich schütze mich vor zu viel Gekrabbel mit meinem Pullover, obwohl das ziemlich warm war. Andere hatten da mehr Kontakt. Während der Essensvorbereitung spielte eine einheimische Gruppe auf, tanzte und sang zur eigenen Musik. Die Lautstärke verhinderte Gespräche immer wieder und wegen dieser Krabbelplage waren einige auch deutlich angespannt, was dem Loslassen, das der Leadsänger anmahnte, eher abträglich war. Doch die Leute waren so freundlich und zuvorkommend, wie man es sich nur wünschen konnte. Nach der Vorspeise (Tomatensuppe mit Brot) referierte Tanaka über den ersten Teil der Reise, die wir ab morgen in Angriff nehmen. Nach dem Hauptgang – Steak für die anderen, nur Kartoffeln und Veggies für mich – setzte er diesen Bericht fort, bis er damit endete, dass wir uns morgen um 8.30 Uhr auf den Weg nach Botswana machen werden. Es folgte die Nachspeise, die letzten Rhythmen, zu denen zwei von uns sogar kurz etwas tanzten, und Dunkelheit mit einem Blick in den Himmel, der von einem der Organisatoren des Abends mit Laserpointer und Erklärungen begleitet wurde. Schließlich blieb nur noch das Bezahlen übrig, das auf meinen Hinweis hin, man könne die Challenge mit der Internetverbindung mal aufnehmen, sogar mit der Karte erledigt werden konnte. Sie haben übrigens meinen Menüpreis etwas gesenkt, da ich ja kein Fleisch konsumiert habe. Von dort ging es zurück ins Hotel, Sachen etwas umpacken, da wir mogen beide Schuhpaare in einer Schlammpfütze werden baden müssen (Einreisebedingung nach Botswana, Schutz vor Maul-und Klauenseuche). Jetzt noch der Blog und die Fotos, Upload morgen beim Frühstück.
Interessantes über Land und Leute in Simbabwe: Wie in vielen anderen afrikanischen ehemaligen Kolonien lernen und schreiben die Kinder ab der Vorschule nur in der eigentlich fremden Sprache Englisch. Ihre Muttersprachen spielen in der Schule keine Rolle. Damit ist Englisch nicht nur formal (administrativ) eine Amtssprache, sondern auch sehr real. Es gibt zwei große Bevölkerungsgruppen mit eigenen Sprachen, die ich jetzt nicht so richtig schreiben kann: Schoschona und Debeli (letzteres eine Zulu-Sprache, erstere gehört zu einer ganz anderen Stammesgruppe). Um sich untereinander zu verständigen, bedienen sich daher die meisten des Englischen.



















