Frühes Aufstehen und Abfahren (7.30 Uhr) wird wohl zur Gewohnheit werden. Nach einem keineswegs füllenden Toast-Frühstück – aber so früh ginge eh nicht viel mehr rein – fuhren wir in Richtung Vulkan Irazu los. Die Entferungen sind nicht groß, trotzdem dauert es lange. Am Fuß, d.h. trotzdem in angemessener Höhe, des Irazu liegt Cartago, die ehemalige Hauptstadt von Costa Rica. Wir streiften sie und quälten den Bus auf engen Straßen in die Höhe von 3300m. Die letzten 140m bis zum Gipfel gingen wir dann zu Fuß. Puh, was für ein Wind und wie frisch es hier oben war. Aber strahlender Sonnenschein und ein wunderbarer Ausblick erwarteten uns auf dem Gipfel. Un dein Blick in den Hauptvulkankrater von oben. Anschließend suchten wir noch die beiden Krater auf, hatten jedoch keine Zeit für eine längere Umrundung der Krater. Bis auf eine Frau aus der Gruppe, die wohl meinte, die Ansage des Guides würde auf sie nicht zutreffen. Wir mussten jedenfalls auf sie warten und er war gar nicht erfreut. Er ging sie suchen, doch da kam sie schon „angerannt“ – was in einer Höhe von über 3000m gar nicht möglich ist. Eine Entschuldigung auf den Lippen kletterte sie in den Bus und ein anderer ging den Guide holen. Der dann seine Unerfreutheit deutlich zeigte.
Es ging weiter. Einige Höhenmeter tiefer erreichten wir ein Aufforstungsgebiet zum Wandern am Vulkan. Es ging auf und Ab, aber zuerst mehr auf und mein Kopf dröhnte. Höhenkrankheit, zumindest in Anfängen, und Asthma-Luftknappheit waren nervig. Also kroch ich als Letzter, d.h. als „Lumpensammler“ hinter den anderen her. Aber wir sind immer überall angekommen, also waren wir nicht so schlecht. Nadelwald, ein „verhexter Baum“ und viel Vegetation begleiteten uns. Leider sahen wir nahezu keine Tiere.
Nachdem wir auf dem Parkplatz angekommen waren, sichteten einige einen Quetzal, den ich zumindest kurz aus der Ferne auch erblickte. Wir brachen anschließend auf nach Cartago, um dort schnell mal die Basilika zu besichtigen. Wer wollte. Ich hatte aber so großen Hunger, dass ich erst einmal eine Panaderia besichtigen wollte und auch fand, was ich gesucht hatte. Ein kurzer Abstechhher in die Basilika gelang mir noch, doch wurde dort gerade gehochzeitet, weswegen man nicht frei in ihr herumlaufen sollte. Nach diesem kurzen Stop und einem weiteren sehr kurzen Stop in einem Minimarkt fuhren wir weiter in Richtung Savegre-Tal. Zuerst auf der Panamericana, dann herunter ins Tal. Die Straße herunter ist extrem steil und oft nur von einem Fahrzeug befahrbar. Oscar, unser Fahrer, schaukelte uns da aber sehr gelassen herunter, auch wenn Gegenverkehr kam. Das Hotel ist wirklich gut und vor allem gibt es gutes, reichhaltiges Essen. Das haben wir alle genossen. Und danach? Nix mehr. Alle waren ziemlich platt und verschwanden mehr oder weniger schnell in den Betten.
