Abholung um 7.30 war angesagt, aber realiter wurde es kurz nach 8 Uhr. Dann etwa 30min Fahrt, bis wir uns auf unsere Wandertour zum Gipfel des Langbian mit über 2000m Höhe begeben konnten. Nahezu von Anfang an ging es recht steil bergan, so dass wir, nicht aber die beiden sehr jungen Guides, gut ins Schnaufen kamen (wir 2 + 4 Niederländer/Familie + 1 Vietnamese, offensichtlich kein zahlender Gast). Der trainierte Guide legte ein enormes Tempo vor: 4km bergan, um noch 600 bis 700 Höhenmeter zu überwinden. Leider war dadurch der Genuss sehr eingeschränkt, innehalten war nicht vorgesehen, genießen noch weniger. Eigentlich hatten wir ja keine Sportveranstaltung, sondern eine Wanderung gebucht! :-/
Der Aufstieg war in Teilen brutal, vor allem die letzten 400 bis 500m. Hier wurde es sehr steil mit Pseudotreppenstufen, die oft ausgespült, matschig, steinig, verwurzelt und in Teilen sehr hoch waren. Entsprechend anstrengend war das Hochsteigen, doch der Abstieg war deutlich gefährlicher. Ein falscher Tritt und man riskiert einen häßlichen Sturz mit tendenziell heftigen Folgen.
Gehen 12 hatten wir diesen besagten extremen Teil des Weges auch wieder bergab zurückgelegt, wo die Guides ein Lunch vorbereiteten. Banh mit Zubehör, ok, wenn man völlig ausgehungert ist. Zum Ende des ebenfalls raschen Mittags setzte Regen ein, der sich schnell zu einer starken Dauerdusche entwickelte. Die Erklimmung der 2. Spitze wurde zugunsten eines Abstiegs auf der Straße abgesagt. Zusammen mit Rinnsälen und Bächen stapften wir in einer Linie stumm vor uns hin. An der Straße hieß es dann, per Gesetz sei Rechtsgehen auf der Straße vorgeschrieben. Man kann also sehr leicht von hinten erwischt werden, weil man die anrauschenden Fahrzeuge nicht kommen sieht…
Irgendwann waren wir unten, vollkommen durchnäßt. Ich habe keine Ahnung, wie lange meine Wanderschuhe für das Trocknen brauchen werden. In ihnen stand das Wasser, weil es von den Beinen von oben reingelaufen ist! Nach kurzer Wartezeit kam der Transferbus, so dass wir gegen 14.30 Uhr wieder im Hotel waren. Trockenlegen, duschen, trocknen, erschlagen auf dem Bett liegen, Kopfschmerzen der Abstiegsnackenverspannung loswerden, Weiterreise erneut umplanen, essen, bloggen – das Ende des Tages ist bereits in Sicht. Irgendwie paßt das Erlebnis heute zum Bild von Da Lat: Man stellt sich etwas Anderes vor, weil man von bisherigen Erfahrungen überträgt. Ich dachte bei Da Lat an etwas Vergleichbares wie Bariloche, bei Wandern an ein Erleben der Natur. Dass beides so ganz anders war, paßt dann wieder zusammen. 😉










