Im Programm ist eine Umerziehung zum Frühaufsteher inklusive. Heute gab es Frühstück um 5.30 Uhr, Abfahrt mit dem Boot nach San Pedrillo und der dortigen Rangerstation des PN Corcovado um 6.15 Uhr. Ein- und Aussteigen erfolgten wie gewohnt im Wasser, da es keine Stege oder andere Anlegemöglichkeiten gibt.
Nach gut 30 min Fahrzeit erreichten wir den Nationalpark. Unser lokaler Guide Freiner war auch an Board, so dass wir kurz nach der Ankunft und Registration mit der Tour beginnen konnten – wie nach uns noch ein paar andere.
Im Stop and Go stiefelten wir beobachtend durch Primär- und Sekundärwald. Leider ging Armin vorn, um die Aussagen des Guides zu übersetzen. Wieso leider? Nun ja, eine Reihe aus 14 Personen ist hintereinander lang und es wird nur leise gesprochen. Wieviel kann man dann wohl hinten verstehen? Ja, richtig, wenig bis gar nichts. Und ich stand am Ende… Mit der Zeit lief es aber zumindest etwas besser, so dass die eine oder andere Information auch bis zu den letzten durchdrang. Wir sahen so einiges: Tiere und Pflanzen des Dschungels, nur die größeren Tierchen wie Puma, Tapir oder Jaguar wollten einfach nicht in Erscheinung treten. Nach fünf Stunden und nur einer Pause war mein Rücken vom ewigen Stehen-Gehen etwas angespannt, als wir erneut die Rangerstation erreichten. Dort gab es eine kurze Rast mit Wassermelone, Keksen und Banos für alle. Allerdings mehr oder weniger in der Sonne stehend, was wenig entspannend war. Dann kehrten wir zu unserem Boot zurück, eilten dazu über den ultra heißen Strand und waren wohl alle froh, als wir das Meer erreichten – zumindest die Barfüßigen unter uns. Wir fuhren dann weiter zu einer Bucht auf dem halben Weg zwischen der Station und unserer Unterkunft. Dort gab es Mittag, was sehr lecker war. Gemüsereis, Nudelsalat, Gemüse, Saft und Wasser.
Nach dieser Futterpause ging es weiter. Armin hatte gesagt, es wäre nur eine Stunde zu laufen, weswegen alle bereitwillig auf eine Rückkehr per Boot verzichteten. Schließlich sind wir ja alle zum Wandern hier, auch wenn es verdammt heiß und feucht ist. Jedem läuft der Schweiß in Strömen, viele kommen nur knapp mit ihrem Wasser aus. Während unserer Wandertour hatten wir sicherlich auch unseren Spaß, doch sie dauerte 2,5h, was nicht jeden erfreute. Einfach nur, weil wir planen wollen, wie wir mit unseren Kräften und dem Wasser umgehen. Und weil wir eigentlich alle noch gerne im Meer baden wollten. Eine minimale Abkühlung gegenüber der Außentemperatur, aber was ist nicht alles eine Erleichterung. Für mich war dieses Baden im Meer sogar essentiell: Kalt zu duschen (steht auf dem Trainingsprogramm für zuhause), ist mir nicht so gegeben. Also muss das Meer als „Waschanlage“ dienen. Als Armin dann noch kurz vor dem Ziel zu einer längeren Erklärung ansetzte, eilte ich zusammen mit Jutta voraus. Wir wollten endlich zurück und ich musste dringend meinen Rücken ausliegen. Schnauf!
Es schloß sich ein langer Aufenthalt im Meer an, bei dem ich gemütlich mit Sandra plauderte. Während die Sonne sich langsam ihrem Untergang zuneigte, entstand wirklich etwas wie Frische in unseren Körpern. Doch plötzlich sprach uns ein Franzose an, der uns darauf aufmerksam machte, dass die steigende Flut unsere Schuhe weggespült hätte. Er und seine Familie hätten zwei gerettet und würden jetzt nach den beiden anderen tauchen… Da spurteten wir beinahe aus der Brandung und suchten unseren Lagerplatz auf: Jeweils nur einer unserer Schuhe lag dort und der andere war weg. Verdammt! Doch da sah ich etwas an einem Felsen vor sich hinschaukeln. Es war der andere Flipflop von Sandra.. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich glücklicherweise dann auch meinenzweiten Schuh und wir gingen erleichtert zurück zu unseren Zelten, um uns für das Abendbrot und die Planung für den nächsten Tag vorzubereiten. Das Essen war wieder gut und die Lunchpakete wurden für den folgenden Tag geordert. Abmarsch zum Strand zu einem neuen Frühzeitpunkt: 5.30 Uhr. Frühstück ab 5 Uhr. Das gesamte Gepäck mitnehmen und einen Tag lang wandern standen auf dem Programm. Da blieb kaum jemand etwas länger nach dem Abendbrot sitzen. Schlafen, soweit es bei der Wärme (auch nachts schwüle 26 Grad) eben geht, hatten alle im Sinn.




























