Wieder Regen… Also Trödeln und Hummus für mein Abendessen besorgen, da mein Laden ab 14 Uhr wegen der Vorbereitungen zum Shabbat schließt. Eigentlich habe ich ja keine Lust, doch einfach nur im Hotelzimmer zu bleiben, ist auch keine Lösung. Also besteige ich das Collectivo nach Bocas del Toro, weil sich dieser Ausflug so lohne soll. Nun ja, nein. Aber egal, ich war dort und spazierte bis zur Starfish-Bucht. Die Seesterne konnte ich nicht sehen, denn dafür hätte ich ins Meer gehen müssen. An einem sehr schmalen Strand waren Buden aufgebaut und dahinter lag Dreck im Dschungel. Laute Musik sollte die fehlende Sonne wohl ersetzen und gute Laune verbreiten. Ein paar Leute und Familien mit Kindern schnorchelten wegen der Seesterne. Aber irgendwie war das alles seltsam, für mich so gar nichts. Immerhin sah ich ein Krabbensonnenbad, das sehr plötzlich endete, als ich mich näherte. Sie verschwanden alle wie auf Kommando wieder in ihren Löchern.
Da ich mich noch kaum bewegt hatte, beschloss ich, einen Teil der 18km Rückweg zu Fuß auf der Straße zurückzulegen. Obwohl das die einzige größere Straße ist, kann man sie keineswegs als stark befahren bezeichnen. Außerdem hört man alle Fahrzeuge bereits sehr früh, da die Straße genügend Löcher und Kurven hat. Oft war es still und ich konnte die Natur rundherum hören. Manchmal kam ein Auto, Motorrad, Quad, LKW vorbei, doch kein Bus. Zumindest nicht in meine Richtung. Nach einiger Zeit fing es dann auch mal wieder zu regnen an. Zuerst nur kurz und schwach, dann Pause und Sonne, dann stärker und trotzdem etwas Sonne. Irgendwann wollte ich endlich von einem Collectivo aufgelesen werden, doch es ließ auf sich warten. Schließlich stand ich wie ein Arbeiter auch an einer Einfahrt unter einem Minivorsprung als Schutz vor dem Regen und wir warteten beide. Er sagte mir dann, dass dies das Haus des Alcalde sei, was Größe und Material (Stein, richtiges Dach) sofort erklärte. Endlich kam das Collectivo und es war eigentlich schon fast voll. Durch einen glücklichen Umstand ergatterte ich einen Platz vorn zwischen Fahrer und Beifahrer auf einem Polster, rückwärts zur Fahrtrichtung. Von da ab hielten wir noch einige Male und immer stiegen welche zu. Es ist schon faszinierend, wie viele Menschen in so einen Minibus hineingehen… Letztlich erreichte ich hungrig Bocas Town und begab mich ins Hotel. Nein, die Insel Bastimentos würde ich mir schenken und schon früher nach Costa Rica weiterziehen als gedacht. Dieses Wetter und die Ruhestörung in der Nacht durch Diskomusik bis nachts um halb fünf brauche ich wirklich nicht. Es gestaltete sich zwar schwierig, eine Unterkunft zu finden, aber dank meiner Flexibilität in der Ortswahl fand ich eine Lodge bei Manzanillo.





























