Heute war es erst einmal sehr entspannt. Da wir erst um 9 Uhr abfahren wollten, konnten wir gemütlich das Buffet ausreizen. Die ersten Stunden des Tages sind oft besonders hörintensiv wegen der Vögel vor dem Zimmer – so auch auf der riesigen Hacienda.
Vor der eigentlichen Fahrt zur Halbinsel Nicoya und unserem Zielort Samara machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem weiteren Miniwanderweg mit einem Wasserfall. Der Zugang führte über eine Treppenhängebrücke, eine sehr interessante Erfahrung. Für Leute wie Kerstin mit Höhenangst etc. nicht das Beste, aber langsam und vorsichtig gehend hat sie das auch geschafft. Dort entstand dann auch noch ein schönes Gruppenfoto, bevor wir wieder zum Bus hinaufstiegen.
Danach saßen wir vier Stunden oder etwas länger im Bus. Der eine oder andere dachte wahrscheinlich schon hoffnungsvoll an das nächste Hotel und den in der Reisebeschreibung versprochenen Traumstrand. Doch als wir ankamen, erlebten wir – zumindest der größere Teil der Gruppe – eine unangenehme Überraschung. Das Hotel passt so gar nicht in unsere Hotelkategorie; es ist eher ein Hostel besserer Kategorie. Die Zimmer rochen viel zu intensiv, um es einmal vornehm auszudrücken. Der pool entspricht einer zu groß geratenen Badewanne. Das Hotel liegt an der Durchgangsstraße und hat überhaupt nichts Grünes. Der Blick auf den Strand ist zwar gegeben, aber dafür muss man gute Augen haben. Als Angelika, Kerstin, Jutta und ich fluchtartig das Hotel Richtung Strand verlassen wollten, trafen wir auf Heiko, der sagte: „Auf den Schock brauche ich viel Bier. Hoffentlich ist der Strand besser.“ Nun ja, Spoiler: Der nahegelegene Strand (400m) ist dreckig.
Da wir nicht am Wasser in Richtung Samara weitergehen konnten (Wasserhindernis), kehrten wir um, gingen an der Hauptstraße entlang in den Ort und stöberten etwas in den Geschäften. Einige deckten sich mit Bier ein, ich erwarb eine Machete im Eisenwarenhandel. So etwas kann man immer mal gebrauchen. 😉
Nach unserem Nachmittag waren wir für 17.30 Uhr verabredet, um zum Essen zu fahren. In ein Argentinisches Steakhaus, zu Freunden des Guides. Steakhaus mit zwei Vegetariern? Ohne kluge Absprachen für deren Essensbedürfnis zu treffen? Das kann nicht gut enden. Jutta ist allerdings wesentlich genügsamer und wird von Arnim auch gar nicht wirklich wahrgenommen? Warum auch? Sie ist ja nur eine leise Frau mit Hörgeräten und einfachen Essensanforderungen. Mit mir gab es dagegen dann doch einen heftigen Zusammenstoß, weil er eben keine Lust hat, auf Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen, wenn sie gerade nicht in sei Konzept passen. So war er bspw. auch genervt, dass Heiko als einziger eine Vorspeise bestellt hat, weil wir ja dann alle länger auf den Hauptgang warten müssten. (Wenn er selbst eine Vorspeise bestellt hätte, wie sonst häufiger geschehen, wäre das selbstverständlich anders gewesen.) Nun ja, ich bekam etwas von Heikos Vorspeise ab und bin auf für die Menge unverschämt teure, versalzene Pommes ausgewichen. Alternativ hätte ich Gemüse ohne Fleisch bekommen können, allerdings nichts extra für Vegetarier zurecht Gemachtes. Sorry, ich weiß, wie Gemüse bei einem Argentinier ist. Leider erzählte Arnim später im Bus, er hätte ja etwas extra organisiert, wenn ich nur nicht so mäklig gewesen wäre – eine Lüge, die ihm die weiter entfernt sitzenden abgenommen haben. Arnim vergisst manchmal, dass ich genug Spanisch verstehe… Als er dann am Ende auch einfach aufstand, obwohl Martina und Heiko noch gar nicht ihr Bier ausgetrunken hatten, meuterte unsere Fraktion passiv. Wir blieben sitzen. Dann noch das Vorgeführtwerden im Bus durch ihn und sein sich etwas vor dem Hotel Absetzen lassen, um einen Absacker zu trinken – ich kochte inzwischen wirklich. Dieses völlige Desinteresse an uns, d.h. an der Zufriedenheit der Kundschaft, und das damit einhergehende stark ausgeprägte Eigeninteresse zerrten langsam an meinen Nerven. Gut, dass ich mich in angenehmer Gesellschaft befinde, die das ebenso sieht! Wir (Kerstin, Jutta, Angelika und ich) saßen noch ein Weilchen zusammen und sprachen Einges durch, wechselten aber dann doch bald zu angenehmeren Gesprächsthemen. En fin auch gestern: Buenas noches.







